an 14 Stellen über den Ort verteilt, den wir meistens übersehen.
1330 gab Kaiser Ludwig der Bayer mit Verleihung der Stadtrechte Kronberg das Recht, 12 Juden ("Obergrenze" für die sogen. 'Kaiserlichen Kammerknechte') in der Stadt aufzunehmen und zu besteuern. Bis 1843 stieg ihr Anteil auf 152 Juden (7,2% der damaligen Einwohner) und ihre Synagoge stand in der Kleinen Mauerstraße.
Synagoge gemalt von Fritz Wucherer kurz vor dem Abriss
Während des "1000jährigen Reiches" wurden 14 Mitbürger/innen ermordet, weil sie einer anderen Religionskultur angehörten.
Zur rechten Zeit hält die Stadt Kronberg nun die Erinnerung an die grausamste Zeit unserer Integrationsgeschichte mit dem Flyer "Stolpersteine in Kronberg" wach.
Die nicht zu übersehende Streitkirche nehmen wir gar nicht als Stolperstein wahr, obwohl sie uns seit 1768 vor Augen hält, dass selbst nach Beendigung der Religionskriege (1618-1648) auch in Kronberg das Zusammenleben von Katholiken und Protestanten trotz gemeinsamer Sprache nicht spannungslos war.
Haben wir etwa aus unseren Köpfen verdrängt, dass der 2. Weltkrieg Millionen Deutsche zu Flüchtlingen machte
und wir Menschen aus allen Teilen der Welt als "Gastarbeiter" mit einer freudigen "Willkommenskultur" begrüßten, damit wir gemeinsam das zerstörte Land zum Wirtschafts-wunderland aufbauten?
Trotz unterschiedlicher Religion und Kultur sind sie als "Bürger/innen mit Migrations-Hintergrund" wertvolle Mitglieder unserer Gesellschaft - z.B. in der Gastronomie und im Gesundheitswesen sogar Garanten für ein gutes Funktionieren dieser Wirtschaftszweige.
Kriege und unser Wohlstand legen uns heute viele Stolpersteine in den Weg - besonders in unseren Köpfen.
Zu diesen Problemen müssen wir die gegenteiligen Meinungen diskutieren - aber bitte sachlich, ohne permanent Vorwürfe zu machen und Ängste zu schüren.
Stolpersteine 2016 gezeichnet von Klaus Puth
Raten uns Verstand und Verantwortung aber nicht auch, unsere Kraft und unser Können vielmehr auf die vielfältigen Lösungen der Probleme zu konzentrieren? – wir müssen es nur tun und das können wir!
z.B. bei der Flüchtlingshilfe Kronberg, bei der Flüchtlingshilfe im Hochtaunuskreis oder bei Integration in Hessen.
…. oder einfach nur auch mit fremden Menschen reden!
Manfred Bremen 1.4.2016
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