der nur an wenigen Tagen Wintersport in Kronberg erleben lässt!
Dabei war Kronberg vor 110 Jahren ein viel besuchter Wintersportort. An zahlreichen Schnee-Wochenenden brachten Sonderzüge mehr als 25.000 (!) Frankfurter nach Kronberg.
Auf dem Schiller-Weiher drehten die Schlittschuhläufer ihre Runden - die Schlittenfahrer konnten am "Kronberger Hof" mehr als 300 Taunus-Rodel "Taunitia" ausleihen und begannen den steilen Aufstieg zum Altkönig - einen Schlepplift gab es nicht.
Die Berghütte von Friedrich Haas (Gasthof "Zum Weinberg") war eine beliebte Zwischenstation.
Oberhalb des Roten Hangs war sie Endpunkt der Abfahrt vom Altkönig über den schwarzen Weg - eine sportlich anspruchsvolle Rodelbahn, wie der 100jährige Carl Neubronner (Kronberger Ehrenbürger, † 1997) im Film seines Vaters und Hof-Apothekers Julius Neubronner kommentiert.
Zugleich war dort der Start der längsten Rodelbahn über die Viktoriastraße runter zum Bleich-Weiher
und alle Rodler wurden begleitet von dicht gedrängten Fans.
Am Erfolg Kronbergs als Wintersportort waren zwei hier hergestellte Rodelschlitten maßgeblich beteiligt: In der Hartmuthstr. 1 wurde der Taunus-Rodel "Taunitia" vom Hof-Wagenbauer Johann (Jean) Kunz entworfen und in mehr als 1000 Exemplaren produziert.
1906 erhielt Jean Kunz Musterschutz für den "Taunitia" und 1907 das Patent für die Lenk- und Bremsvorrichtung eines Spezial-Rodels.
Mit der Erfindung des weltbekannten Schmiedehammers "PARX" gründete er die Werkzeugmaschinenfabrik Johann Kunz Söhne GmbH.
In der Tanzhausstr. 4 stellte Ignaz Weck einen Schlitten mit Flacheisenkufen her - den "Weck-Rodel". Auf heimischen Rodel ließ sich damals mit Jedem fröhlich Schlitten fahren!
… selbst im Sommer erinnert heute noch der Aussichtspunkt mit den 3 Bänken oberhalb des Rodelhangs im Viktoriapark an die herausragende Zeit Kronberg's als Wintersportort - das "Kunze-Plätzli".
Manfred Bremen 1.1.2016
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