Auf dem Friedhof an der Frankfurter Straße befindet sich das Grab von Dr. Julius Gustav Neubronner (*8.2.1852 in Kronberg)
Sein Großvater Christian übernahm 1808 die älteste Kronberg Apotheke in der Doppesstraße/Ecke Schlossstraße. Sein Vater Wilhelm verlegte sie in die Doppesstraße 4 und Dr. Julius Gustav Neubronner führte sie ab 1866 weiter.
Von Kaiserin Victoria wurde er zum Hofapotheker ernannt. Er kaufte die Streitkirche und richtete in ihre 1891 die Hofapotheke ein. 1897 eröffnete er in Königstein eine zweite Apotheke.
Mit seiner Familie wohnte er in der Streitkirche und als Förderer der Kronberger Malerkolonie ließ er dort von Anton Burger ein Deckengemälde anbringen.
Wie sein Vater setzte er zum Transport von Rezepten und Medikamenten zum Lungen-Sanatorium Falkenstein oder für Chemikalien aus Frankfurt Brieftauben ein.
Schon als Jugendlicher hat sich Julius für die Fotografie begeistert. Mit einer selbst gebastelten Kamera, die er den Brieftauben umband, machte er die ersten Luftbildaufnahmen und gilt als Pionier der Brieftaubenfotografie.
Im Ersten Weltkrieg wurde sie zur Luftaufklärung mit einem von ihm konstrurierten fahrbaren Taubenschlag mit Dunkelkammer eingesetzt.
Das Kronberger Ortsleben auf der Rodelbahn oder beim Karnevalsumzug hielt er in vielen historische bedeutsamen Amateurfilmen fest.
Für das einfacherer Kleben von Dia-Positiv-Glasrahmen erfand er die Trockenklebestreifen, mit deren Patent er 1905 die Produktionsfirma Neubronner GmbH & Co KG gründete und die seit 1934 in Oberursel Maschinen und Klebestreifen herstellt.
Am 17.4.1932 verstarb der vielseitige Apotheker, Erfinder, Filmamateur und Unternehmer.
Manfred Bremen 1.2.2017
Quellen: Wikipedia, Hofapotheke Kronberg, Neubronner GmbH & Co. KG
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