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AutorenbildManfred Bremen

...der Gedenkstein an Dr. Ferdinand Küster


An der Frankfurter Straße auf dem Alten Friedhof steht der Gedenkstein an Medizinalrat Dr. Ferdinand Küster, dem Gründer von „Bad Cronthal“.

Seit vorchristlicher Zeit ist das im Kronthal austretende Quellwasser wegen seines Gehaltes an Mineralien (Eisen, Salz, Kohlensäure, Schwefel) ein besonderer Trunk.

Die „Sauwerbrunnen“ verursachten aber auch Grenzstreitigkeiten, die mit Vertrag von 1568/1572 zwischen dem Grafen Ludwig II. von Stolberg-Königstein und Ritter Caspar II. von Cronberg geregelt wurden.

Ein Zeitzeuge der gemeinsamen Nutzung des Sauerborn ist heute noch der Grenzstein von 1572.

Im Laufe der Zeit versiegten und verrotteten Quellen - neue entsprangen oder wurden gegraben und mit Eichenholz-Bohlen gefasst. 1571 und 1581 bestätigten Analysen die heilende Kraft des Wassers aus dem Sauerbornstal.

1818 bemerkte der Kronberger Amtsarzt, Medizinalrat Dr. Ferdinand Küster, bei sich selbst die positive Wirkung des Quellwassers und begründete 1826 mit dem Bau eines Badehauses die wirtschaftliche Nutzung des Heilwassers. Er musste viele Widerstände überwinden, bevor er 1833 ein Kurhaus mit 8 Bädern und 16 Zimmern bauen konnte.

Ca. 250 Kurgäste aus aller Welt kamen in den ersten Jahren ins Kronthal, wie das Sauerbornstal nun hieß - u.a. die Dichter Ferdinand Freiligrath und Hoffmann von Fallersleben und der Komponist Felix Mendelssohn-Bartholdy.

Neben vielen Auseinandersetzungen mit Behörden hatte der eigenwillige Amtsarzt auch Ärger mit der Konkurrenz. Dem aufstrebenden Küster-Betrieb begann der Frankfurter Kaufmann A. H. Osterrieth bereits 1823 das Wasser abzugraben. 1835 errichtete er auf Mammolshainer Gemarkung ein großes Kurhotel mit 40 Zimmern, wodurch der Streit um das Quellwasser auf Kronberger Gebiet eskalierte.

Bereits 10 Jahre später wurde der Kurbetrieb eingestellt und nur die Gastronomie weitergeführt. Nach unterschiedlicher Nutzung wurde das Haus 1925 abgerissen.

Dr. Ferdinand Küster (geboren am 24.8.1791) starb am 25.4.1854.

Er hinterließ 5 Kinder, von denen die jüngste Tochter Anna Johanna 1859 den Maler Anton Burger heiratete. Die älteste Tochter Anna Maria führte den Badebetrieb weiter. Mit den mondänen Kurbädern Bad Homburg und Bad Soden konnte „Bad Cronthal“ aber nicht konkurrieren, weshalb das Anwesen 1872 verkauft und der Kurbetrieb beendet wurde.






Schon Dr. Küster verkaufte in Flaschen abgefülltes Quellwasser, was Widerstand bei den Bürgern auslöste, weil sie seine Quellen als „Volkseigentum“ betrachteten.









Ab 1875 wurde der Flaschenvertrieb weiter ausgebaut:

Die Quellen wurden in 3 Brunnenhäusern gefasst.

Wegen der Namensähnlichkeit mit Apollinaris-Brunnen, Bad Neuenahr musste der Apollinis-Brunnen in Kronthal-Brunnen umbenannt werden.

Das mehrfach prämierte Kronthaler Mineralwasser wurde per Pferdefuhrwerk im Raum Frankfurt verkauft und sogar nach Amerika und Indien exportiert.

Die Produktion stieg bis auf 2,5 Millionen Flaschen im Jahr 1929 (diese Menge füllt heute ein moderner Betrieb pro Tag ab). Im Jahre 2005 musste die Kelterei Herberth die Flaschenfüllung mit Wasser aus der Wilhelms- und der Theodorus-Quelle einstellen.

Heute kann jeder das Kronthaler Mineralwasser aus vier unterschiedlichen Quellen trinken:




Das Wasser der Fürstenbergquelle hat der Altstadtkreis 1996 in die Tanzhausstraße geholt.






Der Kronthaler Quellenpark ist Teil der Regionalparkroute und lädt zum Wassertreten im mit Nymphen-Quellwasser gefüllten Kneipp-Becken ein.


Der Partnerschaftsverein Kronberg-Le Lavandou e.V. bringt französisches Flair auf seinen Boule-Platz und der Grillplatz lädt zum Sommer-Picknick ein.



Und der auf dem Gelände der alten Ziegelei neu errichtete Landgasthof 

La Fattoria im Kronthal sorgt für eine Steigerung der Wohlfühl-Atmosphäre im Kronthal.



Gute Voraussetzungen für ein gemeinsames Stadtmarketing von Kronberg und Königstein!


Manfred Bremen 1.5.2017

Quellen: Wilhelm Jung - Alles über Kronthal und Kronberg in alten Ansichten

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